EISIP - (Indirektes) Messverfahren zur Feststellung sexueller Präferenzen

Am HIGFW arbeiten zertifizierte Anwenderinnen des computergestützten Expliziten und Impliziten Interessenprofils (EISIP). Die Zertifizierung erfolgte im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Bonner Institut für Rechts- und Verkehrspsychologie e.V. (Prof. Dr. R. Banse). Das indirekte Messverfahren EISIP dient der Untersuchung der sexuellen Interessen und Präferenzen. Der Einsatz ist insbesondere im Kontext des Familienrechts sowie im Bereich des Kinder- und Jugendhilfesystems wertvoll. Mögliche Fragestellungen betreffen z.B. das Vorliegen eines pädophilen Interesses von Personen, die wegen des Besitzes von Missbrauchsabbildungen (sog. „Kinderpornografie“) angeklagt oder verurteilt wurden und weiterhin in einem Haushalt mit Kindern leben, oder die Plausibilitätsüberprüfung von Verdachtsmomenten in Kindschaftsverfahren in Hinblick auf pädosexuelle Interessen. Ebenfalls möglich ist der Einsatz des EISIP bei Bewerbungsverfahren für besonders sensible berufliche Tätigkeiten wie z.B. die polizeiliche Auswertung von Kindesmissbrauchsabbildungen u.ä.

Die zertifizierten Anwenderinnen des EISIP erstellen unter der Supervision von Prof. Dr. Judith A. Iffland nach einer individuellen, computergestützten Datenerhebung mit den Probanden vor Ort ein Testprofil, das in einer kurzen diagnostischen Stellungnahme interpretiert und unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse in Hinblick auf die konkrete Fragestellung sowie den Kontext eingeordnet wird. Die Abrechnung erfolgt gemäß JVEG (M3).

Hinweis: Eine diagnostische Stellungnahme ersetzt kein ausführliches Sachverständigengutachten, da keine klinisch-diagnostische Exploration durchgeführt wird. Die Ausfertigung der Stellungnahme erfolgt somit ausschließlich auf Basis des EISIP. Selbstverständlich erfolgt der diagnostische Einsatz des EISIP bei entsprechenden Indikation ebenfalls im Rahmen von ausführlichen Sachverständigengutachten, z.B. in den Fachbereichen Familienrecht, Kriminalprognose und Schuldfähigkeit.